U14: alles richtig gemacht?

25.03.2015

Am Ende wird abgerechnet … und unter dem Schluss-Strich muss eine positive (oder schwarze) Null stehen. Das tönt in gewisser Hinsicht nach Betriebswirtschaft und hat – auch wenn es nicht im Fokus stehen darf – dennoch seine bestimmte Berechtigung, nicht nur bei den Unihockey Tigers Langnau.

Nun, die Saisonziele (Angewöhnung auf das Grossfeld, möglichst breit abgedeckte Ausbildung, Spass am Spiel und Sport) waren von Anfang an klar kommuniziert und dies haben wir im U14-Staff grundsätzlich mit Konsequenz verfolgt. Die Resultate in der Projektmeisterschaft sollten nicht von grosser Bedeutung sein; dies wurde den Spielern (und der einzigen Spielerin in der Gruppe 1) und Eltern ebenfalls mitgeteilt und entsprechend haben wir (meistens) in den Spielen gecoacht; keine Regel ohne Ausnahme, klar, doch dazu später mehr.

 

Im Teamsport generell bringen nicht alle Spieler dieselben Grundvoraussetzungen mit, nicht alle haben denselben Ehrgeiz und dieselbe Bereitschaft in den Trainings und vor allem nicht die notwendige Überzeugung, in der Freizeit etwas mehr zu tun und daher waren nicht alle bereit, tagtäglich – mit Blick auf seine eigenen persönlichen Ziele – eine kurze, intensive Zusatzleistung zu erbringen. Mit diesen Voraussetzungen kommen die Spieler in die Trainings, den Trainern bleibt dies nicht verborgen und dennoch müssen sie die verschiedenen Basisleistungen möglichst fair beurteilen und die entsprechenden Massnahmen ergreifen und umsetzen. Mit Blick auf diese eher philosophischen Gedanken haben wir Trainer über die ganze Saison versucht, diese recht unterschiedlichen Voraussetzungen „unter einen Hut zu bringen“.

 

Die Trainings waren gut bis sehr gut besucht. Es gab Spieler, die kaum ein Training verpasst haben. Die Motivation und der Einsatz waren entsprechend und dies hat es uns Trainern erleichtert, die Übungseinheiten vorzubereiten und durchzuführen. Klar, wenn der Trainer „seine“ Spieler nur alle 14 Tage einmal sieht, ist dies etwas wenig, doch Fortschritte waren immer wieder erkennbar.

 

Im Meisterschaftsbetrieb (sieben Teams, sechs Turniere mit je zwei Spielen) waren wir in der Gruppe 1 mit „les welsch“ eingeteilt. Schon diese Tatsache machte diese Saison speziell und darum war diese Erfahrung eine weitere positive. Zwar gehe ich nicht davon aus, dass unsere Jungs ihre frisch erworbenen Franz-Kenntnisse direkt auf dem Spielfeld im Trash-Talk angewendet haben, doch wir müssen ja nicht immer nur gegen Eggiwil, ULA, SVWE oder Köniz spielen, oder? Dadurch haben wir in der Meisterschaft neue Sporthallen oder –arenen kennen gelernt und die weiten Reisen im teilweise doch recht lauten Galli-Bus haben sicher Spass gemacht … .

 

In den Matches konnte das Team von Anfang an gut mithalten und so waren die Tigers bereits nach vier Spielen zusammen mit dem UHC Thun an der Tabellenspitze. Im dritten Turnier haben wir den Spitzenkampf gegen die Thuner ohne Wenn und Aber verloren. Die Ausgeglichenheit der Berner Oberländer war das entscheidende Plus, da konnten wir nicht mithalten. Nach der Hälfte der Saison wollte ich – als eines der zentralen Ziele – die Ausbildung der Spieler und damit verbunden die Flexibilität verbreitern. Wer bis anhin vor allem in der Vorwärtsbewegung und im Tore-Schiessen verantwortlich war, sollte nun die andere Seite kennen lernen … und umgekehrt. Dies hat den einen oder anderen zu Beginn vielleicht etwas „dürenang“ gebracht, doch das Ziel war klar: breitere Kenntnisse helfen in der weitern Ausbildung im Verein und in der persönlichen sportlichen Laufbahnplanung. So habe ich zum Beispiel im Spiel gegen Unihockey Fribourg eine Niederlage bewusst in Kauf genommen. Dieses Spiel hätten wir gewinnen können, ganz klar, doch die Spieler sollten die Positionen kennen lernen und mit einer Niederlage muss jeder umgehen können.

 

Vor dem letzten Turnier hat die Tabellenkonstellation dann gezeigt, dass nun einziges Mal ein Abweichen von der vorgegebenen Route notwendig werden musste; denn wenn sich die Chance ergibt, die Gruppe zu gewinnen, dann soll eine Regel auch „über Bord geworfen werden können“ – nur einmal! Mit der Konzentration der Kräfte, einem Mister 50% im Kasten, der notwendigen Portion Glück, mit satten Schüssen in den Netzhimmel und teils schönen, direkten Spielzügen (der Ball ist immer schneller!) konnte der UHC Thun bezwungen werden: die Unihockey Tigers Langnau sind Gruppensieger.

 

Zum schönen Abschluss gehört immer auch der Dank. Ich bedanke mich bei meinen Trainings-Assistenten Dario Langenegger und Manuel Engel (Hey Jungs, nicht viele Spieler haben die Chance, im Juniorenalter von NLA-Spielern angeleitet zu werden, seid Euch dieses Privilegs bewusst!), Jan Lehmann und Hans-Ueli Stucki beim Coachen, den Eltern für das rechtzeitige Ins-Training-Bringen, den positiven Gesprächen und Rückmeldungen und das „Merci-Danke-Säge“ beim Abholen der Spieler nach den Trainings und die entsprechende Unterstützung anlässlich der Spiele; ebenso vielen Dank für das Dress-Waschen nach den Turnieren. Besten Dank für das Benutzen des Galli-Busses und ebenso Dank den temporären Bus-Fahrern. Zuletzt, aber sehr wichtig: besten Dank an die Juniorenkommission unter der Leitung von Monika Bieri und dem gesamten Vorstand bei der Unterstützung der U14 generell.

 

Zum guten Schluss die Antwort auf die Frage in der Überschrift. Nein, wir haben nicht alles richtig gemacht. Es gab mehrere Entscheide, die hinterfragt werden können und hinterfragt werden müssen. Doch unter dem Strich gibt es dennoch eine schwarze Null. Wichtig und zentral ist und war, dass die Spieler Erfahrungen machen und diese in die nächst-höhere Kategorie mitbringen können. Allen Spielern, welche nächste Saison in die U16 aufsteigen werden, wünsche ich viele gute, neue Erfahrungen und weiterhin viel Spass an Unihockey. Diejenigen, die weiterhin in der U14 spielen werden, sage ich: baut mit den in dieser Saison gehauenen Steinen auf, wo auch immer ihr spielen werdet – die Grundmauern sind gelegt, nun folgt der Ausbau des Hauses.

 

Stefan Schaerer

 

Das Kader:

Arn Noe, Tigers Zäziwil I,

Bracher Nico, Tigers Zäziwil I

Däppen Tim, Tigers Zäziwil I

Ehrsam Nils, Tigers Zäziwil II

Gerber Kilian, Tigers Zäziwil I

Gerber Reto, Tigers Linden-Röthenbach

Kiener Yanik, Tigers Linden-Röthenbach

Lehmann Mia, Tigers Zäziwil II

Moser Moritz, Tigers Zäziwil I

Ryter Adrian, Tigers Zäziwil I

Schaerer Simon, Tigers Zäziwil I

Schenk Sven, Tigers Zäziwil I

Schild Luca, Tigers Zäziwil II

Schild Nicolas, Tigers Zäziwil II

Schuster Noah, Tigers Zäziwil II

Siegenthaler Noël, Tigers Zäziwil I

Steiner Matteo N., Tigers Zäziwil I

Stucki Christian, Tigers Linden-Röthenbach

Stucki Remo, Tigers Linden-Röthenbach

Stucki Silvio, Tigers Linden-Röthenbach

Thierstein Jon A., Tigers Zäziwil I

Weber Youri, Tigers Zäziwil I

Wahlen Florian, Tigers Zäziwil II